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Avatar von Margot Dimi, das Wortweib🖋️

Ich unterscheide sehr genau zwischen Werten und Bedürfnissen, wohl wissend, dass es da sehr unterschiedliche Listen gibt in denen meiner Ansicht nach Bedürfnisse zu Werten gemacht werden.

Für Bedürfnisse sind erwachsene Menschen selbst zuständig. Punkt.

Wer seine Werte kennt und lebt, tut sich im allgemeinen sehr leicht damit, Menschen mit klaren Werten zu akzeptieren und respektieren, auch wenn sie nicht den eigenen Werten entsprechen.

Schwierig wird es, wenn Bedürfnisse anderen umgehängt werden. So nach dem Motto, ich weiß, was gut für alle ist und deshalb musst du jetzt auch [beliebiges Beispiel einsetzen]. Das wird zurecht von den Angegriffenen als Übergriffigkeit empfunden und abgewehrt.

Oder auch: Wer keine Werte hat, klammert sich an Ideologien und akzeptiert nichts, was diese Ideologie auch nur im leisesten hinterfragt.

Ich persönlich sehe keinen Sinn darin, mich mit Ideologisierten zu unterhalten. Viel lieber sind mir Menschen, die ihre Werte kennen und konstruktiv sind.

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Avatar von Cedric Blei

Sehr interessante Gedanken! Besonders gut gefällt mir die Betonung der Abhängigkeit von einander divergierender Positionen um sich jeweils "am Leben zu halten" das ist auch das was die diskursive soziologische Forschung zu rechtsextremismus vermuten lässt: Rechtsextremismus ist eine leere Hülle die diskursiv konstruktiert und aufgeladen wird. Die Konstitution trotz der inhaltlichen Leere ergibt sich aus dem abarbeiten an anderen Positionen. Vgl. dazu "An den Grenzen der Demokratie" von Max Makovec.

Allgemein würde ich noch die Studie von Steffen Mau et. al: Triggerpunkte empfehlen. Diese Arbeit sehr gut heraus das sich die breite Gesellschaft in den meisten Fragen prinzipiell einig zu sein scheint, sich aber über die extremen Ränder radikalisiert, was in der medialen Landschaft (aufgrund ihrer systemischen Beschaffenheit) rezipiert und damit der Wahrnehmung nach zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem gemacht wird, was dann wiederum ein 'Nachziehen' hin zu dem vorher lediglich medial verhandelten Konflikt zur Folge hat.

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