13 Kommentare
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Avatar von Margot Dimi, das Wortweib🖋️

Die Lüge muss nicht verboten werden, sie kann widerlegt werden. Alles, was verboten wird, ist denen, die die Verbote aussprechen, hinderlich.

Das Muster der Plagiats-Vorwürfe und/oder Etikettierung als N***, Rächts, etc. ist mehr als durchschaubar.

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Avatar von Christian Steinberger

Der Rauswurf aus dem Job mittels mehr oder weniger haltloser Vorwürfe ist ja nur die finanzielle Seite, welche in der tagtäglichen Praxis auch nicht selten von der Sperre des Bankkontos des betreffenden Parias begleitet wird. Menschen, die sich gegen die von den Mainstreammedien nachgebeteten Regierungsnarrative stellen, werden seit 2020 flächendeckend aus diesen Medien verbannt. Sie kommen schlicht nicht mehr vor. Was dramatische Folgen für den demokratischen Diskurs hatte, welcher total vereinseitigte und verarmte. Und was selbstverständlich zum beschleunigten Abstieg dieser Medien und zum Zerfall der Debattenräume beiträgt. Der "Cordon Sanitaire" (welch zufällig gewähltes Wort) wurde immer enger gezogen, sodass im ÖRR längst nur mehr Gänsemarsch auf Hasenfüßen möglich ist. Deshalb fand ich den Beitrag auch erhellend, weil er mir deutlich macht, wie sehr "wir" mittlerweile in völlig verschiedenen Medienwelten leben.

PS, weil ich auch die Kommentare las: Die Frage, wann sich zuletzt Menschen nicht nur als Bessermenschen, sondern sogar als Übermenschen über andere Menschen stellten, weil sie sich auf der einzig "richtigen" und "guten" Seite wähnten, das Paradies auf Erden kurz vor Vollendung sahen und selbstverständlich auch "der" Wissenschaft folgten, die wird nicht zuletzt von den sogenannten "Gutmenschen" (noch ein Zufall, nicht!?) geradezu grotesk verdrängt und projiziert. Dass die Errichtung einer Diktatur aus derlei Perspektive folgerichtig erscheint und damit (hier) sogar ungeniert kundgetan wird, ist dabei nicht weiter verwunderlich, jedoch deshalb nicht minder bedenklich. Schließlich geht es ja wie immer um nichts Geringeres als die Rettung der Welt vom vermeintlich puren Bösen.

U.a. dazu wärmstens empfohlene Lektüre eines auch international bekannten Mitstreiters Ulrike Guérots:

https://words.mattiasdesmet.org/p/the-psychology-of-totalitarianism

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Avatar von Conrad Knittel

Hey, vielen Dank für den langen Kommentar!

Ich nehme stark an, dass die "Diktatur der Gutmenschen" von der Userin lediglich metaphorisch gemeint war, meine Bedenken an der Formulierung und dem dahinterstehenden Gedanken habe ich aber vor Ort ja auch kundgetan, weniger wortgewaltig :)

Sehr wichtig finde ich auch den Gedanken, dass es keine Bösewichte gibt, die sich selbst für böse halten und ihre finsteren Pläne schmieden. Sondern die schlimmen Dinge auf der Welt werden und wurden immer von Menschen getan, die glaubten, es for the greater good zu tun. Solschenizyn sagt etwas dahingehendes.

Ja, und Mattias Desmet ist natürlich der Hauptgrund, warum ich auf Substack schreibe. Meine Artikel-Serie zu seinem Buch hat mittlerweile 9 Teile! :)

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Avatar von Christian Steinberger

Danke für das Wort wortgewaltig. Auch so ein zweischneidiges Schwert. Großartigste Güte in Verbindung mit Wortgewalt und schon seht her, da steht er, der nächste de Robbespierre ...

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Avatar von Eva Hakes

Wow, ich finde diesen Artikel mutig und wichtig einerseits. Andererseits sind Inklusion, Diversität und das Recht jedes Menschen, mit seinen Eigenheiten auch politisch respektiert zu werden so wichtig, wie jedes andere Menschenrecht. Ein Problem, dass ich sehe ist, dass der Schutz dieser Menschen im gegenwärtigen Moment nicht sicher gestellt ist, wenn nicht irgendeine Art von Machtmechanismus greift, um sie zu garantieren. Ich sitze also mal wieder im Spagat zwischen zwei Stühlen und das einzig Positive, dass ich dieser Unbequemlichkeit abgewinnen kann ist, dass ich offenbar mit meinem Spagat nicht allein bin. Mir bleibt die Hoffnung auf einen Evolutionsschub, der das Bewusstsein der Menschen so verändert, dass wir keine "Diktatur der Gutmenschen brauchen". Ich vermute, die Worte in Anführungszeichen habe ich irgendwo geklaut, aber ich weiss nicht mehr wo... man verzeihe mir, denn dies ist ein konzeptionell mündlicher Text und keine Publikation... und Gutmensch hin oder her, persönlich sehe ich die Ukraine nicht als den Aggressor.

Abschließend bleibt zu sagen, ich glaube wir sollten mehr darüber sprechen, was wir uns eigentlich wirklich für eine Zukuft wünschen, anstatt übereinander herzufallen, weil wir die Gegenwart unterschiedlich einschätzen. Ich habe den Eindruck, dass hinter ganz gegensätzlichen politischen Meinungen oft ganz ähnliche menschliche Grundbedürfnisse verborgen liegen. Ich wünsche mir eine Kultur, in der wir hinter die Oberfläche schauen und unter die Ebene der politischen Meinungen fühlen können.

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Avatar von Conrad Knittel

Wie lustig, was du in Deinem zweiten Absatz schreibst ist genau das Thema meines morgen erscheinenden Artikels! :)

Zum ersten Absatz:

(1) Ich denke, die Formulierung "Die Ukraine ist (nicht) der Aggressor" ist so oder so etwas verkürzt. Die Ukraine ist bspw. recht aggressiv mit ihrer russischsprachigen und -stämmigen Bevölkerung umgegangen, wobei "Die Ukraine" ja ebenfalls unpräzise ist, denn man müsste sagen: der ukrainische Machtapparat. Die Bevölkerung en gros der Länder hat nie etwas von den Kriegen, sondern leidet lediglich darunter.

(2) eine "Diktatur der Gutmenschen brauchen" wir sicherlich auch jetzt schon nicht, allein schon weil der zu befürchtende Backlash gewaltig sein wird, wie sich im zunehmend aggressiven Klima jetzt schon zeigt. Ich will mir wirklich nicht ausmalen, was passieren könnte, sollte der Fall eintreten, dass bspw. ein prominenter AfDler von einem Antifa getötet wird.

(3) Ich verstehe nicht ganz, wo der Widerspruch zwischen meinem Artikel und Inklusion, Diversität etc. liegt. Erläutere gerne, was Du gemeint hast :)

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Avatar von Eva Hakes

zu 1) Ja, es ist alles immer komplexer als es in kurzen Worten zu sagen ist. zu 2) Will ich mir auch nicht ausmalen zu 3) dein Artikel steht nirgendwo in Widerspruch zu Inklusion und Diversität. Mein Eindruck ist nur, dass wir alle in uns Strukturen tragen, die Inklusion und Diversität schwierig machen. Um diese "Konzepte" wirklich im Denken, Fühlen, Handeln und Leben aller Menschen zu verankern, benötigen wir Zeit und einen Plan. Solange beides fehlt, scheint es mir für vulnerable Gruppen von Vorteil, durch ein Machtgefüge geschützt zu sein, dass Stimmen ausbremst, die die errungenen Fortschritte nicht schätzen, nicht anerkennen oder gerne wieder zurückdrehen würden. Das hat nichts mit den Positionen zu tun, die du in deinem Artikel vertrittst, in dem es, soweit ich sehe, vor allem um favorisierte Narrative, Meinungsfreiheit und Freiheit der Wissenschaft geht. Aus meiner Sicht befinden wir uns in der höchst unangenehmen Situation, dass die unkontrollierte Verbreitung bestimmter Meinungen zur Gefahr für vulnerable Gruppen der Gesellschaft wird. Und auf unserem momentanen Entwicklungsstand bedeutet das: Was wir auch machen, es hat immer eine gefährliche Seite. Wir brauchen eine beschleunigte soziale Evolution.

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Avatar von Conrad Knittel

Ich denke, ich verstehe den Gedankengang. Ich teile auch den Anfang und das Ende (sehr!), nur den Punkt dazwischen nicht. Das ist ja (zumindest eng verwandt mit) der(m) Punkt mit der "Diktatur der Gutmenschen". Neben der oben schon erwähnten systemischen Betrachtung, dass diese Kraft eine Gegenkraft erzeugt, würde ich noch darauf verweisen wollen, dass sich eine "Diktatur" zum Wohle des Volkes historisch nicht als zielführend erwiesen hat (um es möglichst wertneutral auszudrücken), weil sie viel zu leicht dazu genutzt werden kann, Andersdenkende und Dissidenten kleinzukriegen und den eigenen Größenwahn auszuleben. (Ideologie zieht Psychopathen an, die sie pragmatisch zu ihren Zwecken nutzen können. Gestern hörte ich, dass in NGOs überdurchschnittlich viele Narzissten agieren... Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=mQ3Jolgkej0 )

Ich bin recht stark davon überzeugt, dass alle Bemühungen, egal wie "gut" die Absichten sind, scheitern werden, wenn sie im Polaren verbleiben (Wir gegen sie, wir haben Recht, sie unrecht, etc.). Insofern als der Glaube daran, dass dieses direkte Kämpfen etwas bringt, Menschen davon abhält, an der "beschleunigten sozialen Evolution" zu arbeiten (Stichwort Verbinden-Aufbauen-Verwandeln), ist er in meinen Augen schädlich.

Ich finde, das zeigt sich auch. Fühlen sich -- nachdem so viel direktes Bekämpfen stattgefunden hat -- die vulnerablen Gruppen sicherer? Oder werden nicht vielmehr durch dieses Vorgehen ständig weitere vulnerable Gruppen geschaffen? (bspw. die große Minderheit derer, die sich in Deutschland nicht mehr trauen, ihre Meinung öffentlich kundzutun, weil das Gefühl entstanden ist, dass man gaaaanz schnell in eine Ecke geschoben wird, egal wie differenziert man sich ausdrückt, was ja auch nicht so einfach ist wie es klingt, denn wenn es differenziert genug ist um allen Fehlinterpretationen vorzubeugen, ist es so kompliziert, dass niemand es lesen wird.)

Der Schutz von Menschen muss meines Erachtens in der Hauptsache durch die Mitbevölkerung getragen werden, also das, was Zivilcourage genannt wird. Dort, wo der Staat eingreifen muss, weil er das Gewaltmonopol zu Recht hat, hat die Gesellschaft bereits versagt. Versagen ist menschlich, aber aus den Fehlern muss man lernen. Wenn wir den Menschen beibringen, dass sie ihre Meinung lieber für sich behalten und dass jeder sich selbst der Nächste ist, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn von Zivilcourage oft nicht viel zu erkennen ist.

Diese Erkenntnis ist ja eigentlich auch so alt, dass wir mehrere Sprichwörter haben, die es ausdrücken: Wie man sich bettet, so liegt man. Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus.

"Wir brauchen eine beschleunigte soziale Evolution." !!! :)

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Avatar von Eva Hakes

Ich versuche mal eine kurze Antwort 😊 ich stimme dir in allem zu, UND: deine Argumente können mißbraucht werden, von Personen, die lieber weniger Demokratie und Menschenrechte möchten. Ehrlich gesagt, ich bin ratlos.

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Avatar von Winston

1) Die Romane aus dem 19. Jahrhundert bitte an mich weiterleiten! 😁

2) »ideologische Unbotmäßigkeit«, d.h. dass die betroffene Person »eine andere Position als die überlaute und allerorten verbreitete Mehrheitsmeinung vertritt«

Überlaut ja, Mehrheitsmeinung nein. Es ist noch nicht mal die Meinung all der Staatsgelder-Profiteure, die den Ideologen das Wort reden, weil sie an Steuergeldern schmarotzen, sie tun nur nach außen so.

Zumal für fast alle genannten Punkte eigentlich die Religionsfreiheit greifen müsste (und vor allem, dass der Staat sich aus diesen Religionen raushält).

Seit Meinungsäußerungen, die die Arbeit der Regierung kritisieren, in Deutschland verfolgt werden, sage selbst ich (bspw. hier auf Substack) meine Meinung nicht mehr frei. So weit ist es mit unserem Land gekommen. Ich hätte es vor 5 Jahren nicht geglaubt.

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Avatar von Conrad Knittel

1) Bist halt alt xD

2) Stimmt, man müssten den zitierten Autoren empfehlen, das Wort "Mehrheitsmeinung" in Anführungsstriche zu setzen. Oder ein "vermeintlich" davor zu setzen. Hätte ich natürlich in [Klammern] nachholen können. Danke für den Hinweis!

Was die freie Meinungsäußerung anbelangt, kann ich nur ermutigen, sie zu tätigen, andernfalls weiß ja niemand, dass die anderen etwas Ähnliches denken, wie er selbst. Wir sind aktuell in einem Stadium, wo (noch) genug Rechtsstaatlichkeit herrscht, dass man nicht Kopf und Kragen riskiert, sondern lediglich die Ächtung (was man ja daran sehen kann, dass nicht haufenweise AfD-Politiker verhaftet werden). Das sollten wir nicht durch freiwillige Selbstunterwerfung untergraben.

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Avatar von Winston

Ich stimme mit Deiner Einschätzung der derzeitigen Lage nicht überein, habe aber meine ursprüngliche Begründung dafür wieder gelöscht. Ich traue mich in Deutschland nicht mehr, das zu sagen, was nach meiner Ansicht die Wahrheit ist.

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Avatar von Conrad Knittel

Das finde ich bestürzend, allerdings sagen das viele in Umfragen -- das Klima ist also offensichtlich vergiftet. Wenn ich genauer darüber nachdenke, dann geht es mir eigentlich auch so. Ich traue mich tatsächlich auch nicht, ALLES zu sagen, was ich für wahr halte, und das, was ich sage, lasse ich mir von meiner Frau und ChatGPT absegnen.

Und dann gibt es Grauzonenfälle. Ich verstehe bspw. nicht, warum man satirisch Alice Weidel beleidigen darf, aber nicht -- in deutlich weniger drastischer Form -- Robert Habeck. (Ich fände es gut, wenn man beide nicht beleidigt, aber ich finde es schwierig, das in Gesetzesform zu bringen, denn was man als Beleidigung empfindet, ist offensichtlich sehr subjektiv.) Ich kann sehr gut verstehen, dass viele Menschen den Eindruck haben, dass nicht mit gleichem Maß gemessen wird, denn diesen Eindruck teile ich. Darf ich das sagen? Ich denke schon.

Und dann noch: Wenn schon mit zweierlei Maß gemessen wird, dann müsste ja die Opposition mehr geschützt werden als die Regierung, denn diese ist an der Macht, und das Recht und die Demokratie sollen die weniger Mächtigen vor den Mächtigen schützen, nicht anders herum. Darf ich das sagen? Klingt zwar erstmal unverdächtig, finde ich, aber genau das sagte kürzlich auch Björn Höcke.

Darf man Höcke in irgendetwas zustimmen? Ich denke schon.

Offensichtlich teilen wir alle mit Höcke, wie auch mit jedem anderen Menschen, einen Großteil dessen, was wir für wahr halten. Die Unterschiede sind feine Differenzen, und da darf, teilweise sollte, man anderer Meinung sein als Höcke.

Wenn Höcke aber Voltaire zitiert, dahingehend, dass man anderen das Recht zugestehen muss, es sogar beschützen muss, ihre Meinung zu sagen, auch wenn man sie missbilligt, dann bin ich gezwungen, ihm zuzustimmen.

Spiele ich mit dem Feuer, wenn ich die Causa Höcke (erneut) thematisiere? No risk, no fun. Diesen Spruch auf den Lippen bin ich einmal fast ertrunken, als ich - das Mittelmeer gewöhnt - bei roter Flagge in den Atlantik spazierte... War das dumm? Auf jeden Fall. Aber es war auch eine gehörige Erfahrung, die ich, jetzt, wo ich sie überlebt habe, nicht missen möchte.

Also auch gleich mal in den Notes teilen.

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